Kampfstellung beim Kickboxen

Die richtige Kampfstellung ist die Basis für das Kickboxen, denn die Kampfstellung ist der Ausgangpunkt für jeden Box- bzw- Kicktechnik und für jede Verteidigung. Wichtig bei der Ausgangsstellung ist eine ungezwungene Körperhaltung. Der Körper muss locker sein und darf nicht verkrampfen. Die Kampfstellung muss eine gute Standfestigkeit gewährleisten. Das Körpergewicht muss gleichmäßig auf beide Beine verlagert werden. Die Haltung muss eine größtmögliche Bewegungsfähigkeit in allen Richtungen ermöglichen. Außerdem darf die Körperhaltung möglichst wenig Angriffsfläche für den Gegner bieten. Gleichzeitig muss die eigene Angriffsentfaltung optimal gewährleistet sein. Bauchmuskeln sollten angespannt sein.


 

Wir unterscheiden die Links- und die Rechtsauslage. Rechtshänder nehmen die Linksauslage (linker Fuß vorne) ein. Linkshänder nehmen dagegen die Rechtsauslage (rechter Fuß vorne) ein. Die Linksauslage ist die Standardauslage (Rechtshänder überwiegen). Die Linksauslage: Der linke Fuß wird aus einem ungefähr Schulter breiten parallelen Stand ein Schritt nach vorne gesetzt, so dass die rechte Hand hinten ist. Die rechte Hand ist die Schlaghand. Die linke Hand ist dagegen die Führhand. Der Rechtsausleger steht genau andersherum. In der Regel ist der Rechtsausleger Linkshänder, so dass die starke linke Hand hinten ist.


Der Abstand zwischen den beiden Füßen beträgt ungefähr eine Schulterbreite. Füße sind auf einer Diagonale zueinander. Der vordere Fuß steht auf der ganzen Sole. Die Verse des hinteren Fußes ist angehoben. Beide Füße zeigen nach vorne zum Gegner. Das Gewicht wird auf beide Beine gleichmäßig verteilt. Die vordere Schulter wird leicht nach innen gedreht. Zum Schutz des Kinns und des Halses wird der Kopf gesenkt und das Kinn angewinkelt. Der gesamte Körper wird leicht geduckt. Die Knie sind ebenfalls leicht gebeugt und sind weich. Die Schlaghand wird vor die Kinnspitze genommen und liegt am Körper an. Die Führhand befindet sich vorne in Augenhöhe. Die Fäuste zeigen mit dem Rücken nach außen. Die Arme sind vor dem Körper und die Ellbogen zeigen nach unten, so dass die Arme den Körper decken. Der Blick geht gerade den gedachten Gegner. Die Stellung sollte vor dem Spiegel ständig kontrolliert und korrigiert werden.


 

Die Kampfstellung ist individuell verschieden. Man kann zwei Typen von Kämpfern unterscheiden: Der Distanzkämpfer und den "Fighter". Der Distanzkämpfer, der Vorteile bei seiner Körpergröße hat, steht etwas seitlicher um seine Führhand auszuspielen und selbst weniger Angriffsfläche zu bieten. Nachteil: die Beweglichkeit wird eingeschränkt. Der Fighter steht frontaler zum Gegner und hält beide Fäuste vor dem Gesicht. Vorteil ist eine bessere Beweglichkeit (rein und raus).



Während des Kampfes kann es zu unterschiedlichen Distanzen zum Gegner kommen. Dementsprechend muss sich auch die Kampfstellung ändern. Je kürzer der Abstand zum Gegner ist, um so frontaler wird die Kampfstellung. Man kann drei unterschiedliche Distanzen zum Gegner unterscheiden:


 

Fehler:


Beinarbeit beim Kickboxen

Die Beinarbeit ist die Grundvoraussetzung für gutes Kickboxen. Das gilt sowohl für Boxtechniken und Beintechniken als auch für die Verteidigung. Die Techniken müssen nicht nur schnell und präzise ausgeführt werden, auch der Abstand zum Gegner muss stimmen. Dies kann nur durch eine gute Beinarbeit erreicht werden.


Man unterscheidet zwischen der schreiten-gleitenden und der federnd-gleitenden Fortbewegung. Bei der schreitend-gleitenden Fortbewegung ist das Prinzip relativ einfach. Es wird immer zuerst der Fuß bewegt, der am nächsten zur Bewegungsrichtung steht. Wenn wir also vorwärts gehen wollen, wird zuerst der vordere Fuß ca. 20 cm nach vorne flach über den Boden bewegt. Dann wird der hintere Fuß nachgezogen, so dass die Beinstellung wieder schulterbreit (Grundstellung) ist. Beim nach vorne bewegen des linken Fußes wird zuerst den Fußballen aufgesetzt und nicht wie beim normalen Gehen die Ferse. Der Schritt nach links fängt ebenfalls wieder mit dem linken Fuß an. Der rechte Fuß wird wieder zur Grundstellung nachgezogen. Der Schritt nach rechts fängt mit dem rechten Fuß an und der linke Fuß wird nach gezogen. Der Schritt nach hinten fängt mit dem hinteren Fuß an und der vordere Fuß wird nachgezogen. Während der Fortbewegung können auch Schlagtechniken erfolgen. Häufige Fehler: Die Ferse wird zuerst aufgesetzt, dadurch geht Schnelligkeit verloren. Der Schritt ist zu groß, dadurch steht man zu tief und kann keine weiteren Techniken folgen lassen. Die Schrittlänge sollte maximal eine Fußlänge betragen.


 

Bei der federnd-gleitenden Bewegung besteht aus kleinen flachen Sprüngen auf den Fußballen. Die Füße gleiten gleichzeitig flach über den Boden. Diese Fortbewegung erfolgt in der Regel außerhalb der Kontaktzone und wird auch nicht bei Schlagtechniken eingesetzt. Häufige Fehler: zu schnelles tänzeln bzw. zu hohe Sprünge.


Die Wirkung der Techniken ist abhängig von der Beinarbeit. Eine Grundregel besagt, dass mit jedem Schlag ein Schritt erfolgen soll. Jeder Schlag beginnt also mit einem Schritt und endet mit dem festen Stand auf dem Boden, wenn die Schlagtechnik trifft. Es können zwei Schrittsysteme unterschieden werden: Diagonal- und Passgang. Im Diagonalgang bewegen sich gleichzeitig der linke linke Arm und das rechte Bein vor (diagonal) und umgekehrt. Im Passgang bewegen sich die der linke Arm und das linke Bein gleichzeitig. Die Schrittfolgen werden für die einzelnen Techniken noch sehr wichtig sein. Im Diagonalgang wird also der Schlag mit einem Schritt des gegenüberliegenden Beines nach vorne kombiniert. Bei einem linken Schritt wird die rechte Gerade geschlagen und bei einem rechten Schritt die linke Gerade. Der Diagonalgang kann auch und rückwärts erfolgen. Bei Passgang werden die Schläge mit dem gleichseitigen Bein ausgeführt. Also beim linken Schlag setzt das linke Bein nach vorne und beim rechten Schlag das rechte Bein.


Häufige Fehler:


 

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