Disziplinen und Organisationen beim Kickboxen

Inhalt Kickboxen:


Kickboxen ist eine verhältnismäßig junge Sportart und kann daher nicht auf langfristige Traditionen zurück blicken. Dennoch hat der Sport Änderungen durchgemacht und es haben sich drei verschiedene Stile herausgebildet. Im Kickboxen werden drei Wettkampfformen unterschieden:

Beim Leichtkontakt- und gerade Vollkontakt-Kickboxen gewinnen nicht immer die besten Techniker, sondern manchmal auch die härtesten „Nehmer“. Auf Dauer kann das wegstecken von schweren Schlägen trotz Schutzausrüstung negative gesundheitliche Folgen haben. Man muss den Sport aber nicht als Profi oder mit falschem Ehrgeiz betreiben. Es gibt zum Glück für jeden Typ die richtige Disziplin. Zum Wettkampf beim Kickboxen wird man nur zugelassen, wenn die Sporttauglichkeit bescheinigt wird.


 

Neben Weittkämpfen kann die Leistungsfähigkeit des Kickboxers durch Gurtprüfungen (weiß – schwarz) nachgewiesen werden. Am Anfang hast du keinen Gürtel, es heißt der weiße Gürtel. Danach können weitere Abschlüsse durch Prüfungen erreicht werden. Infolgedessen tragen die Athleten den entsprechenden Gürtel und erhalten oft ein Zertifikat für eine erfolgreiche Prüfung. Der schwarze Gürtel entspricht der Meisterklasse (Dan). Danach können weitere Master-Abschlüsse durch spezielle Prüfungen erreicht werden, in den meisten Verbänden sind Prüfungen bis zum 4. Dan möglich. Diese DAN-Grade werden jedoch oft an langjährige Trainer und erfolgreiche Kämpfer verliehen.


Semikontakt Kickboxen:

Beim Semi-Kontakt-Kickboxen müssen die Techniken gut kontrolliert mit leichtem Kontakt ausgeführt werden. Das Wichtigste ist, dass nach jedem Treffer unterbrochen und die Bewertung sofort bekannt gegeben wird. Es gleicht stark dem traditionellen Karate und unterscheidet sich vor allem durch die Schutzausrüstung. Es handelt sich um eine sehr reaktionsschnelle Sportart, da es nur auf den ersten Treffer ankommt. Es werden daher Techniken mit Risiko angewendet, die auf Grund der schlechten Stellung nach der Technik nie beim Leichtkontakt- bzw. Vollkontakt-Kickboxen angewendet werden würden. Außerdem kommt es nicht auf die Stärke der ausgeführten Technik an. Es werden daher auch Techniken angewendet, die nicht besonders hart treffen. Der Wettkampf im Semikontakt wird auf einer Wettkampffläche von 8 x 8 m inklusive einer Schutzzone von einem Meter oder im Ring ausgetragen.


 

Punktesystem Semikontakt

Jede korrekte Technik, die ein erlaubtes Ziel erreicht und mit leichtem Kontakt trifft, wird je nach Schwierigkeitsgrad mit folgenden Trefferpunkten bewertet (Hinweis: Die Punkte sind abhängig vom Verband):



Leichtkontakt-Kickboxen:

Das Leichtkontakt-Kickboxen ist eine Vorstufe zum Vollkontakt-Kickboxen. Hierbei werden die Techniken zwar explosiv und kraftvoll ausgeführt aber eben nicht mit voller Kraft. Die Techniken sollen nur mit leichtem Kontakt treffen. Es werden nur saubere und kontrollierte Techniken gewertet. Der Kampf wird im Gegensatz zum Semi-Kontakt-Kickboxen auch nach einem Treffer fortgesetzt. Es wird also mit Ausnahme der geregelten Unterbrechungen durchgekämpft. Es ist daher wichtig, nach jedem Angriff wieder eine gut geschützte Grundposition zu haben. Gekämpft wird meistens im Ring. Die Kampfzeit beträgt 2 Runden a 2 Minuten ohne Unterbrechung. Der Kampf wird von einem Kampfrichter geleitet. Drei Punktrichter bewerten den Kampf. Der Kampf nach Ablauf mit einer Punktbewertung und nicht etwa mit KO wie beim Vollkontakt-Kickboxen entschieden.


 

Punktesystem Leichtkontakt

Jede Runde ist einzeln von jedem Schiedsrichter zu bewerten. Die Punkte einer Runde sollten auf der Anzahl der tatsächlichen Treffer basieren. Zusätzlich kann nach jeder Runde ein Hilfspunkt für die bessere Technik und Taktik vergeben werden, die aus folgenden Kriterien besteht:



Vollkontakt-Kickboxen:

Die Techniken dürfen beim Vollkontakt-Kickboxen, wie der Name schon sagt, mit voller Kraft ausgeführt werden. Wie beim klassischen Boxen wird der Kampf in einem Boxring ausgetragen. Im Amateurbereich werden 3 Runden a 2 Minuten gekämpft. Im Profibereich werden bis zu 10 Runden ausgetragen. Geleitet wird der Kampf vom Ringrichter und von drei Punktrichtern, die ihre Wertung auf Punktzetteln notieren. Der Kampf wird entweder durch KO oder durch eine Punktewertung entschieden. Der Kampf wird in seiner Gesamtheit bewertet. Es zählen nicht nur Treffer, sondern auch der Gesamteindruck, wie z. B. Kondition, Effizienz, Technisch und Taktik. Der Vollkontakt-Kämpfer braucht eine außerordentliche hohe Kondition in allen Bereichen sowie gute „Nehmereigenschaften“. Wer ein sog. „Glas-Kinn“ hat, sollte eine andere Disziplin wählen. Außer Schnellkraft, Kondition erfordert Vollkontakt auch starken Willen, Mut und Entschlossenheit. Und nicht zuletzt eine ausgeprägte kämpferische Intelligenz erforderlich. Der Faktor “Taktik” spielt in dieser Disziplin eine entscheidende Rolle. Ein Schlag bzw. Kick kann den Kampf sofort beenden. Die Konzentration ist bis zum Ende des Kampfes entscheidend.


Punktesystem Vollkontakt

Punktewertung (abhängig vom jeweiligen Verband):



Fitness-Kickboxen:

Neben dem „traditionellen“ Kickboxen gibt es neuerdings auch das sog. Fitness-Kickboxen auch Tai-Bo oder ähnlich genannt. Im Fitness-Kickboxen wird bewusst auf das Sparring (Kämpfen) verzichtet. Wer Fitness-Kickboxen betreibt, kann verletzungsfrei seine Fitness ideal fördern und aufbauen. Der Vorteil beim Fitness-Kickboxen liegt darin, dass mit relativ wenig Zeitaufwand Fett verbrannt und die Muskulatur aufgebaut wird. Neben dem Fitnesseffekt trainiert man gleichzeitig Selbstverteidigung. Die Kick- und Boxtechniken werden beim Training schnell erlernt. Allerdings erlernt man nicht das Verhalten im Kampf und das Distanzgefühl. Der Einstieg ist ohne Vorkenntnisse möglich. Fitness und Spaß stehen beim Fitness-Kickboxen im Vordergrund.


 

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